Ein Mietosterhase, der Zahnärzte erfreut
Im kuschligen Fellkostüm besucht Falk Döhler Kitas und Privatleute. Schokoladeneier hat er allerdings nicht dabei.
Falk Döhler im Fellköstüm
© René Meinig
Ein Artikel von Henry Berndt
Wer ein Foto mit dem Osterhasen will, der braucht Geduld. Mindestens 20 Minuten Anstehen ist angesagt, wenn sich Meister Lampe höchstpersönlich im Großen Garten die Ehre gibt. Normalerweise gilt er ja als eher scheu. Dieses Exemplar hier posiert dagegen bereitwillig in der warmen Frühlingssonne – bis zur Schmerzgrenze. „Ich wollte eigentlich später noch in die Sauna“, sagt Falk Döhler. „Das habe ich jetzt schon weg.“
Sein Kostüm hat sich Döhler, der im echten Leben einen Frisörsalon in Pieschen betreibt, extra für 450 Euro von einem Schneider auf seine Maße anfertigen lassen. Damit stand dem Projekt „Mietosterhase“ nichts mehr im Weg. Aber wie bitte kommt man auf so eine Idee? Nach dem Weihnachtsfest im vergangenen Jahr dachte sich Döhler: Wenn so viele Leute Weihnachtsmänner mieten, warum sollte dann nicht auch ein Mietosterhase gut ankommen? Wer Falk Döhler kennt, der weiß: Wenn eine solche Idee erst einmal geboren ist, dann gibt es kein Zurück mehr. Es ist ein kleines Wunder, dass der 50-Jährige überhaupt noch zum Haare schneiden kommt, während er sich um sein „Friseurtheater“ für Kinder kümmert, Ausstellungen in seinem Salon organisiert, verletzte Wildtiere von der Straße aufsammelt und auch schon mal eine Schlangenmassage gegen verspannte Schultern anbietet. Nun also der Osterhase. Die Idee scheint zu fruchten. „Ich bin schon fast komplett ausgebucht“, sagt Döhler. In Kitas tritt er für 30 Euro auf, bei Privatleuten sind 48 Euro fällig. Dafür braust er in seinem Buggy mit Straßenzulassung vor, den er zum Osterhasenmobil umgebaut hat. Inklusive Osterhasen-Nummerschildern, Eiern am Außenspiegel und Forsythienzweigen am Heck. Nicht mit im Gepäck hat er dagegen Süßigkeiten – zur Freude eines jeden Zahnarztes. „Ich erzähle den Kindern, dass ich Schokoverbot bekommen habe, weil ich abends immer vergesse, mir die Zähne zu putzen“, sagt er. „Die lachen dann, verstehen aber auch die Botschaft dahinter.“
Im Großen Garten bespaßte Döhler jüngst in seinem Kostüm die Besucher des Jugend-Öko-Hauses. Als Geschenke hatte er statt Süßkram bunte Hefte von „Natur & Umwelt“ dabei. Die sponsert das Landesumweltamt.